Wenn man sich eine oder mehrere Markisen zulegen möchte, ist man sich bei der Auswahl der richtigen Markisenart meist ziemlich schnell einig. Denn diese ist im Grunde von den architektonischen Gegebenheiten und der zu beschattenden Fläche abhängig. Etwas schwieriger ist dann schon die Auswahl des passenden Markisenstoffes – nicht nur der Farbe und Musterung, sondern auch seiner wettertechnischen Eigenschaften wegen.
Heute werden zur Herstellung von Markisen ausschließlich synthetische Fasern wie Acryl und Polyester verwendet. Diese sind um ein vielfaches belastungsfähiger als natürliche Fasern wie Baumwolle oder Leinen und können mit den verschiedensten Funktionen und Stoffeigenschaften ausgestattet werden.
Die Farbgebung moderner Markisentücher erfolgt fast ausschließlich durch Spinndüsenfärbung, d. h. schon während aus dem flüssigen Material ein Faden gezogen wird. Dadurch ist die Faser nicht nur oberflächlich sondern durch und durch gefärbt, wodurch Markisentücher aus Acryl und Polyester absolut lichtecht sind. Die gefärbten Fasern werden dann miteinander verwebt, mal als einfarbiger Markisenstoff für ein luftiges Sonnensegel, mal mit breiten Blockstreifen oder auch als Multistreifen. Andere Designs lassen sich webtechnisch nur schwierig umsetzen. Natürlich könnte man Markisenstoffe auch bedrucken und beispielsweise als Textile Architektur für Geschäfte und Cafés einsetzen, doch würden die aufgedruckten Farben mit der Zeit in der Sonne verblassen.
Wettertechnisch unterscheidet man Markisenstoffe in wasserabweisend und wasserdicht. Bei einer wasserabweisenden Markise ist die Oberfläche imprägniert, so dass das Regenwasser schnell abperlt. Vor heftigem oder lang anhaltendem Regen bieten solche Stoffe keinen Schutz. Wasserdichte Markisen müssen nicht nur absolut wasserundurchlässiges Gewebe, sondern auch verschweißte Nähte und eine wasserdichte Markisenkonstruktion besitzen. Doch ganz gleich ob wasserabweisend oder wasserdicht: ist der Stoff einmal nass geworden, muss er möglichst schnell wieder getrocknet werden. Bleibt er nass eine Weile eingerollt, können Staubansammlungen und Feuchtigkeit zu Verfärbungen führen. Vor allem sogenanntes Spritzwasser von Dächern oder Wänden kann den textilen Balkonsichtschutz aus Markisentuch grünlich verfärben. Dies ist dann kein Schimmel, sondern mikrofeine Moosbildungen, die kaum aus dem Gewebe entfernt werden können.
Dennoch sind Markisenstoffe als Balkonverkleidung relativ leicht zu pflegen, wenn man es regelmäßig tut. Vor allem dann, wenn die Markise längere Zeit über den Winter eingefahren bleibt, ist es wichtig, den Stoff vorher von Staub, Vogelkot und Feuchtigkeit zu befreien.